Unser Artenschutzprojekt Dohle

Dohlen waren früher bei uns verbreitete Brutvögel in Steinbrüchen und Kirchen.

Steinbrüche sind oft von tiefen Spalten durchzogen und bieten so Heimstatt für Höhlenbrüter -

wie die Dohle. Alle diese Steinbrüche sind inzwischen stillgelegt worden und wurden dann nicht immer im Sinne des Natur- und Artenschutzes rekultiviert. Von den ursprünglich in hohlen Bäumen brütenden Dohlen ganz zu schweigen. Intensive Forstwirtschaft und überzogenes Sauberkeitsdenken haben solche

Brutmöglichkeiten völlig verschwinden lassen.

 

Aber jetzt sind die Dohlen wieder im Aufwind! Warum ist das so?

 

Der NABU Waiblingen hat inzwischen in vielen Türmen Nistgelegenheiten eingerichtet.

So wurden in der Neustädter Kirche im Januar 2014 Nistkästen eingebaut, im Frühjahr dann bei der Firma Stihl am Entwicklungsturm und in der Hegnacher Nikolauskirche 3 Kästen, zwei Jahre zuvor schon 8 Kästen im Beinsteiner Torturm.

Auch in der Ulrichskirche in Bittenfeld und schließlich 2022 in der Michaelskirche in Waiblingen haben wir Nistgelegenheiten für die kecken Dohlen montiert.

 

Bis zum Steinbruch epple bei Neckarrems waren die Dohlen zurückgedrängt worden.

Von dort aus sind sie unsere Region zurückgekommen.

Die Wiederansiedlung dieser intelligenten kleinen Rabenvögel kann

als wichtiger Beitrag zum Artenschutz bezeichnet werden.

Im Winter treffen sich die Dohlen mit den zu uns kommenden Saatkrähen zu Schwärmen, die in der Feldflur Futter suchen. Im Frühjahr gibt es zu Beginn der Brutsaison dann akrobatische Balzspiele in der Gruppe um die Brutplätze. Nachdem die Jungen ausgeflogen sind, treffen sich alle Dohlen zur gemeinsamen Futtersuche. Der Speiseplan ist recht vielfältig und reicht von Mäusen über Insekten und Sämereien bis hin zu Abfällen aller Art. So wird auch klar, daß des "Pastors schwarze Tauben" richtigen Tauben das Leben so schwer machen, daß diesen die Lust zum Brüten vergeht und die Tauben die besetzten Türme meiden.

Unser großer Dank geht an die Freiwillige Feuerwehr Waiblingen, die Kirchengemeinden und das 

Hochbauamt Waiblingen. Ohne ihre Hilfe und Unterstützung hätten wir unser großartiges Projekt

nicht realisieren können!